Die Gründung unserer Abteilung

Ausgehend von den im differenzierten Sportunterricht an unserer Hauptschule gemachten positiven Erfahrungen mit Júdo, wurde im Jahre 1993 auf Initiative des damaligen Sportlehrers und Júdokämpfers Klaus Sebald die Abteilung Júdo des TuS Großkarolinenfeld ins Leben gerufen. Den im Schulsport aktiven Judoka sollte damit auch außerhalb der Schule eine Gelegenheit geboten werden, ihren Sport weiter aktiv zu betreiben.

Júdo fand von Anfang an eine überraschend hohe Frequenz in der gesamten Gemeinde. Neben vielen jugendlichen Schulsportlern fanden auch ehemalige Judo-Wettkämpfer und eine ganze Reihe jugendlicher und erwachsener Anfänger ihren Weg in die Abteilung. Bereits im Gründungsjahr wurde eine Mitgliederzahl von 71 erreicht, ein Beleg dafür, dass für Judo eine echte "Marktlücke" in Großkarolinenfeld bestand.

Die Entwicklung der Abteilung

Die ersten Jahre standen ganz im Zeichen der Aufbauarbeit. Im Trainingsbereich stand zunächst nur Klaus Sebald als qualifizierter Trainer und Ausbilder zur Verfügung. Die Abteilung selbst wurde in dieser Zeit und lange darüber hinaus von Evi Demuth, unterstützt durch unsere ebenfalls langjährige Schriftführerin Elisabeth Müller, geleitet. Diese Zeit hieß „Judo-lernen von der Pike auf“, auch und gerade was die administrative und sportliche Verankerung der Abteilung im TuS und im Bayrischen Judoverband anbelangte. Sie ist unser Fundament, auf dem wir auch heute noch stehen.

Doch unser aller Begeisterung für Judo konnte nicht verhindern, dass viele unserer erfahrensten Judoka mit ihrem Eintritt ins Berufsleben nach und nach der Abteilung den Rücken kehrten. Leider gelingt es gerade im Judo eher selten, einen größeren Anteil der jungen Aktiven in den Erwachsenenbereich zu übernehmen. Dennoch bleiben die ersten sportlichen Erfolge dieser Zeit besonders in Erinnerung, zum Beispiel die Siege von Marinus Wiederer und Manfred Kremser beim Drei-Helmen-Turnier in Landshut 1996 oder die Erfolgsserie von Stephan Goldammer im Rahmen der Qualifikationsturniere zur Bayrischen Einzelmeisterschaft 1997, die er als bayrischer Vizemeister seiner Kategorie beendete. Die Gewissheit, sportlich neben den etablierten Vereinen bestehen zu können, hat unserer Abteilung viel Antrieb für ihre weitere Entwicklung im Wettkampfjudo gegeben.

Mit dem Weggang von Klaus Sebald aus Großkarolinenfeld verlagerte sich auch der Übungsleiterbereich. Brigitte Gebelein qualifizierte sich nach ihrer Braungurt-Graduierung mit viel Engagement und Eigeninitiative zur Fachübungsleiterin Judo. Gemeinsam mit Stephan Goldammer, damals ebenfalls Braungurtträger, zeigte sie sich seither für unser Jugend- und Erwachsenentraining verantwortlich. Beide haben sehr viel zum sportlichen Aufbau unserer Abteilung beigetragen.

Wettkampferfolge

Unter Abteilungsleiter Klaus Gallin, der 1999 gewählt wurde, wurde unsere Wettkampfaktivität intensiviert. Insbesondere in der U11 und U15 waren viele Talente nachgewachsen, die sehr stark auf Wettkämpfe drängten und von der Abteilung hierin auch in jeder möglichen Hinsicht unterstützt und gefördert werden sollten.

Nach der Devise „Nur wer hingeht, kann auch gewinnen!“ haben unsere Judoka inzwischen viele tolle Erfolge nach Hause getragen. Es ist hier nicht möglich, allen Wettkämpfern und Siegern gerecht zu werden, doch es ist eine gute Gelegenheit, unserem männlichen und vor allem unseren weiblichen Judoka, die uns ja auch sportlich nach außen präsentieren, insgesamt für ihren anhaltenden Einsatz zu danken. Sie vertreten die Judoabteilung und dadurch auch den TuS in regionalen Turnieren bis hin zu Bezirks- und Landesmeisterschaften mit herausragenden Ergebnissen.

Allen, die während der Saison nicht an Wettkämpfen teilnehmen dürfen oder wollen, wird auf unser jährlich durchgeführten Vereinsmeisterschaft die Gelegenheit zum Wettkampf in der vertrauten Umgebung geboten. In den verschiedenen Kategorien treten regelmäßig um die dreißig Judoka gegeneinander an. Die Vereinsmeisterschaft ist der höchste in der Abteilung vergebene sportliche Titel und darf mit einigem Stolz getragen werden.

Die Júdoabteilung hatte also in den rein sportlichen Wettkämpfen großen Erfolg. Trotzdem mussten wir beobachten, dass es immer schwieriger war, Kämpfer zu motivieren und diese auf Meisterschaften zu schicken. Wahrscheinlich nicht zuletzt weilJúdo ein Sport ist der eine hohe Frustrationstoleranz braucht.Diese wird wegen der Mehrbelastung in Schule und anderweitigen Dingen von vielen nicht mehr aufgebracht. Es fehlt der Wille auf die direkte Auseinandersetzung mit dem Gegner. Daraufhin entschied sich Stephan Goldammer, Abteilungsleiter seit 2008, in einer alternativen Wettkampfform, der Kata, zu starten. Hier ist es auch möglich, nicht im direkten Wettkampf „Mann gegen Mann“, anzutreten sondern man führt mit seinem Partner eine „Kür“ vor, die im Anschluss von einer Kommission bewertet wird.

Hier konnte unsere Abteilung innerhalb kurzer Zeit große Erfolge aufweisen. Zu erwähnen ist hier die Erfolgsserie auf den bayrischen Jugend-Kata-Meisterschaften von Hanna Dietrich und Bettina Milbradt die mehrmals auf dem Siegertreppchen standen. Bei den Erwachsenen Kata-Meisterschaften gelang Stephan Goldammer mit seinem Partner Günter Aschauer 2007 der bisher größte Erfolg. Sie wurden nach einem hervorragenden dritten Platz der bayrischen Meisterschaft vom Bayrischen Judoverband nominiert, um an der Deutschen Meisterschaft zu starten. Ebenso wurde Simon Pfaab und Stephan Goldammer die Ehre zuteil, 2014 den bayrischen Judoverband in der „Kime-no-kata – die Kata der Entscheidung“ zu vertreten. Sie beendeten die Meisterschaft mit einem hervorragenden 11. Platz.

Über die Jahre hinweg konnte sich die Júdoabteilung des TuS Großkarolinenfeld in den verschiedensten Kata immer wieder bei nationalen Meisterschaften über Platzierungen in den Medaillenrängen freuen.

Breitensportaktivitäten

Die durch den Deutschen Judobund gestarteten Breitensportinitiativen finden in unserer Abteilung nachhaltige Unterstützung.

Die „Judo-Safari“, an der Jugendliche bis zu 14 Jahren teilnehmen können und die in den Teilen Judo-Wettbewerb, Kreativteil und einem leichtathletischen Wettbewerb ausgetragen wird, wird von unseren kleineren Judoka immer wieder begeistert aufgenommen – wohl nicht zuletzt wegen der originellen Judoaufnäher, die hier gewonnen werden können und bereits viele Judoanzüge zieren.

Für Kinder im Vorschulalter bieten wir ein Training im Elementarbereich an, in dem auf spielerische Art und Weise koordinative Fähigkeiten entwickelt und die Motorik verbessert wird.

Judo ist ein Sport für jedermann. Deshalb entschlossen wir uns auch Kurse für behinderte und nicht behinderte Menschen anzubieten. Zusammen mit dem Verein Fortschritt Rosenheim haben wir in jeweils 5 Trainingseinheiten gezeigt, wie Inklusion auf der Judomatte funktioniert. Kinder, Jugendliche und Erwachsene waren sehr begeistert und wir werden solche Aktionen öfter anbieten und wiederholen.

„Sport macht stark“ und Judo ganz besonders! In 10 Trainingseinheiten zeigten uns unsere erfahrenen Trainer bei einem Selbstverteidigungskurs wie man Gefahren vermeidet, Situationen deeskaliert und sich im Notfall verteidigt. Der krönende Abschluss war die Bewältigung eines Hindernisparcours in der dunklen Halle mit potentiellen Angreifern.

2012 erhielten wir vom Deutschen Judo Bund das DJB Vereinszertifikat. Mit diesem Qualitätssiegel wurde unsere hervorragende Arbeit im Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbereich, die Wettkampferfolge, sowie die hoch qualifizierten Trainer ausgezeichnet.

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